#130_1.2.2022
von Niklaus Lenherr
Zwischen Baustelle und Wohnhaus pulsiert das alltägliche
Leben. Weisse Wände sorgen für eine klare
Trennung, unterbrochen nur von einem Pflanztrog, aus
dem Birken, mager, aber trotzig, in den Baustellenperimeter
wachsen. Daneben hängt eine Rolle blau-oranger
Baustellenzaun. Satt leuchten die Farben in der
sonst farblosen Umgebung. Doch wozu dient sie? Um
die Birke zu schützen? Oder die Mauer? Oder um vorzusorgen?
Diese Fragen könnten weder der Bauleiter
noch der Cafébetreiber beantworten. Aber Niklaus
Lenherr. Denn er ist nicht nur Baustellenbeobachter
und Baustellenfan, sondern – hier sei es verraten - auch
Baustellenkünstler. Anonym, ohne Auftrag. Weil er will,
wann er will und wo er will. Ein Banksy der Baustelle.
Auszug aus dem Text von Sabine Altorfer